Ehrung Gerechte unter den Völkern



Foto: R. Herlich

Die gebürtige Ukrainerin Yelena Tyshayeva ist in einer Feierstunde im Büro des Zentralratspräsidenten, Dr. Dieter Graumann, in Frankfurt am Main von der Nationalen Holocaust-Gedenkstätte des Staates Israel posthum als „Gerechte unter den Völkern" geehrt worden. Die Feierstunde wurde zusammen mit der israelischen Botschaft ausgerichtet, die diese Ehrungen außerhalb Israels vornimmt.

Die damals Neunzehnjährige Yelena Tyshayeva hatte im April 1942 ihre jüdische Cousine Yekaterina bei sich zu Hause in Odessa vor der drohenden Deportation versteckt und ihr damit das Leben gerettet. An der Feierstunde am Dienstag (24. April) nahm Yekaterina Tyshayeva, die heute in Frankfurt lebt, die Yad-Vashem-Medaille und Urkunde stellvertretend für ihre Retterin entgegen.

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann, sagte bei der Zeremonie: „ Gerechtigkeit, Mut und Menschlichkeit kennen keine Verfallszeit. Wir ehren heute eine Heldentat, leider spät und posthum, aber doch nicht zu spät. Denn wir setzen heute ein Zeichen für die Menschlichkeit, das in unsere Zeit heute und zugleich in die Zukunft wirken soll. Als Beispiel, als Vorbild für uns alle."

Die Ehrenmedaille kann immer nur an die „Gerechten" selbst oder Verwandte von ihnen überreicht werden. Da es sich in diesem Fall um Cousinen handelt, kann die Gerettete die Ehrung für die Retterin in Empfang nehmen. Mit dem Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern" zeichnet Israel Nicht-Juden aus, die in der Zeit des Nationalsozialismus unter Gefährdung des eigenen Lebens, Juden vor der Deportation und Ermordung retteten. Die Namen der „Gerechten" werden auf der Ehrenwandt im „Garten der Gerechten" in Jerusalem verewigt. Bis heute haben über 23.700 Frauen und Männer aus 45 Ländern diesen Ehrentitel erhalten.
 

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