Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann, hat den Staatsbesuch von Bundespräsident Joachim Gauck in Israel als rundum positiv bewertet. „Der Bundespräsident hat Deutschland glänzend vertreten. Ich habe selten erlebt, dass ein deutscher Repräsentant in Israel so positiv empfangen, ja mit Beifall in Yad Vashem begrüßt wurde", berichtete Dr. Graumann.
Für den Präsidenten des Zentralrats war der gemeinsame Besuch des Grabes von Ignatz Bubis sel. A. der persönliche Höhepunkt der Reise. „Ich stand dort an der Seite von Herrn Gauck, Hand in Hand, am Grab des früheren Zentralrats-Präsidenten, der doch mein Mentor und Lehrmeister war. Diesen Moment werde ich bestimmt nicht vergessen. Diese große Geste zeigt aber auch, wie wichtig dem Bundespräsidenten die jüdische Gemeinschaft in Deutschland ist."
Gerade vor dem Hintergrund der schlechten Umfragewerte für Israel in Deutschland hob Dr. Graumann die Bedeutung des Staatsbesuchs hervor. Er sei zuversichtlich, dass Bundespräsident Gauck dazu beitrage, das Israel-Bild in Deutschland zurechtzurücken. Deutschland verbinde eine wahre Wertegemeinschaft mit Israel. „Der Bundespräsident hat immer wieder mit großer Sensibilität die enge Freundschaft und Unterstützung Israels als essenziellen Teil der deutschen Politik, aber auch als immerwährendes Herzensanliegen bekräftigt. Es wäre schön, wenn mehr Menschen hierzulande sich diese Einsicht zu eigen machten und auch das Gemeinsame und die Zukunft stärker betont würden.
Denn das wünsche ich selbst mir: Staatsräson plus Herzenssache - das sollte das Verhältnis zu Israel künftig bestimmen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass der Bundespräsident mit seiner Reise viel dazu beigetragen hat."