Eine Gedenkminute für 40 Jahre Trauer – Zur Eröffnung von Olympia in London



Foto: dpa

Am Freitag werden die Olympischen Sommerspiele in London mit einer feierlichen Zeremonie eröffnet. Dazu erklärt der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Dieter Graumann: „Wir werden sicher wunderbare Bilder sehen und als Sportfan freue ich mich auf die Wettkämpfe. Aber dennoch mag so rechte Feierstimmung nur schwer aufkommen. Denn die Erinnerung an das Attentat auf die israelischen Sportler bei den Olympischen Spielen 1972 in München überschattet das Großereignis in besonderer Weise.

Es ist genau 40 Jahre her, dass zwölf Menschen – elf israelische Sportler sowie ein deutscher Polizeibeamter - durch das brutale Attentat palästinensischer Terroristen ermordet wurden. Das Internationale Olympische Komitee verweigert es jedoch schroff, während der Eröffnungszeremonie den Opfern und ihren Angehörigen eine einzige Minute des Schweigens und Gedenkens zu widmen. Stattdessen gab es nur eine spontane, fast verschämte Schweigeminute Anfang der Woche im Olympischen Dorf.

Viele Menschen aus aller Welt hatten sich ein wahrhaft würdiges Gedenken sehr gewünscht. Diesem Wunsch hatten sich auch viele prominente Politiker angeschlossen. Doch auch dieses Mal bleibt es leider weitgehend den Juden selbst überlassen, um die getöteten Juden zu trauern. Die Kälte des IOC ist keinem Menschen, der ein Herz im Leib hat, jemals zu vermitteln.

So schön und feierlich die Bilder der Eröffnung auch sein werden - ich selbst werde dabei eine ganz persönliche Schweigeminute abhalten und hoffe, dass dies viele Menschen in Deutschland und weltweit genauso tun werden." 
 

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