„Glaubensspuren. Jüdische, christliche und muslimische Stimmen in Dresden.“ Podiumsgespräch der „Denkfabrik Schalom Aleikum“ in Dresden



Die „Denkfabrik Schalom Aleikum“, realisiert vom Zentralrat der Juden in Deutschland, lud gestern, am 21. Juni, zu einem Podiumsgespräch in das Deutsche Hygiene-Museum Dresden ein.

Die „Denkfabrik Schalom Aleikum“, realisiert vom Zentralrat der Juden in Deutschland, lud gestern, am 21. Juni, zu einem Podiumsgespräch in das Deutsche Hygiene-Museum Dresden ein. Unter dem Stichwort „Glaubensspuren“ sprachen die Teilnehmenden des Po-diums über ihre religiösen und interkulturellen Lebenswelten und Zusammenhalt in Ost-deutschland.

Dem ostdeutschen Jahresschwerpunkt der „Denkfabrik Schalom Aleikum“ entsprechend, brachten regionale zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure verschiedene Perspekti-ven zusammen. Zunächst empfing die Direktorin des Dresdner Hygiene-Museums, Dr. Iris Edenheiser, alle Anwesenden und bekräftigte die gesellschaftliche Verantwortung des Hauses, die aus der eigenen Geschichte erwachse. Bianca Nissim, Mitglied des Präsidi-ums des Zentralrats der Juden in Deutschland, betonte in ihrem Grußwort die Rolle des gesellschaftlichen Trialogs und berichtete von ihren biografischen Anfängen als jüdischer Kontingentflüchtling in den ostdeutschen Bundesländern. Abschließend betonte der Dresd-ner Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Sebastian Vogel, dass gesellschaftlicher Zusammenhalt stets als eine pro-aktive Gestaltungsaufgabe der gesamten Politik zu begreifen sei.

Jana Hensel (Autorin und Journalistin, DIE ZEIT) moderierte das anschließende Podi-umsgespräch. Auf dem Podium diskutierten Johanna Stoll (Gründungsmitglied von HATiK-VA Sachsen e. V.), Dr. Tobias Funke (Jugendkirchenpfarrer, Initiator von „Coexist Dresden“ und Mitgründer „anders wachsen“) und Azim Semizoğlu (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht, Verfassungsgeschichte und Staatskirchenrecht an der Universität Leipzig, Mitgründer des Haus der sozialen Vielfalt e.V.).

Trotz der unterschiedlichen Betätigungsfelder der Podiumsteilnehmenden wurde ein großer Konsens in der Wahrnehmung der aktuellen Situation in Ostdeutschland und ihrer Aufga-ben deutlich. Religiöse Gemeinschaften können sich gut als Emanzipationsräume eignen. Das bedeutet auch, dass religiöse Vielfalt in ihrer Sichtbarkeit politisch und zivilgesell-schaftlich unterstützt und ausgebaut werden solle. Durch die Sichtbarkeit gesellschaftlicher Pluralität werde ein Kennenlernen und dadurch Zusammenhalt möglich. Es brauche eine differenziertere Darstellung der ostdeutschen Regionen sowie ein verantwortungsbewuss-teres Handeln der Politik. Demokratische Haltung müsse stärker zum Ausdruck kommen. Die steigenden Umfragewerte antidemokratischer Parteien würden erst recht zu einem entschlossenen und unerschrockenem Kämpfen anspornen.

Die „Denkfabrik Schalom Aleikum“ wird von der Staatsministerin (beim Bundeskanzler) und Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie Beauf-tragten der Bundesregierung für Antirassismus Reem Alabali-Radovan gefördert. Rückfragen beantworten wir Ihnen gerne unter: denkfabrik-schalom-aleikum@zentralrat-derjuden. de

Dresden, 22. Juni 2023 / 3. Tammus 5783

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