Günter Grass dichtet gegen Israel



Als "aggressives Pamphlet der Agitation" bezeichnete Dieter Graumann, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, ein Gedicht von Günter Grass, das heute im Feuilleton der "Süddeutschen Zeitung" erschienen ist.

Unter dem Titel "Was gesagt werden muss" schreibt Grass über eine angebliche Bedrohung des Weltfriedens durch Israel. Das Gedicht erscheint zeitgleich in „El Pais" und „La Repubblica".

Graumann bezeichnete den Text als unverantwortlich und Verdrehung der Tatsachen. Nicht Israel, sondern der Iran bedrohe den Frieden. Das Mullah-Regime unterdrücke die eigene Bevölkerung und finanziere den internationalen Terrorismus. Es sei traurig, dass Grass sich in dieser Form zu Wort melde und Israel dämonisiere. "Ein hervorragender Autor ist noch lange kein hervorragender Analyst der Nahost-Politik", resümiert Graumann.

Grass, der 1999 den Nobelpreis für Literatur erhielt, schreibt von dem "behauptete(n) Recht auf den Erstschlag", der das "iranische Volk auslöschen könnte, weil in dessen Machtbereich der Bau einer Atombombe vermutet wird." Von der Bedrohung für Israel ist keine Rede, Achmadineschad kanzelt er als "Maulhelden" ab.

Die Lieferung eines deutschen U-Bootes an Israel bringt Grass zu der Frage: "Warum sage ich jetzt erst, gealtert und mit letzter Tinte: Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden?" Das "allgemeine Schweigen" erklärt Grass mit der "Strafe in Aussicht", dem "Verdikt 'Antisemitismus'".

Emmanuel Nahshon, Gesandter der Botschaft des Staates Israel, kommentierte das Gedicht mit dem Hinweis darauf, "dass es zur europäischen Tradition gehört, die Juden vor dem Pessach-Fest des Ritualmords anzuklagen. Früher waren es christliche Kinder, deren Blut die Juden angeblich zur Herstellung der Mazzen verwendeten, heute ist es das iranische Volk, das der jüdische Staat angeblich auslöschen will."

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