Rund 30 Organisationen folgen Einladung des Zentralrats der Juden
Die jüdischen Organisationen in Deutschland sind zum zweiten Mal auf Einladung des Zentralrats der Juden zu einem Runden Tisch zusammengekommen. An der Versammlung am Dienstag (11. Juni) in den neuen Veranstaltungsräumen des Zentralrats in Berlin-Mitte nahmen rund 30 Organisationen teil. Einige waren wegen des Hochwassers in Ost- und Norddeutschland leider verhindert.
Mehr Austausch, bessere Vernetzung – das war der Wunsch der meisten jüdischen Organisationen, als sie sich vor gut einem Jahr zum ersten Mal zum Round Table getroffen hatten . „Versprochen gehalten", konnte jetzt Zentralratspräsident Dr. Dieter Graumann verkünden. Denn der Zentralrat hat das neue Onlineportal „zentrakol" geschaffen, das noch in diesem Sommer online gehen soll.
„Zentrakol" bietet allen jüdischen Gemeinden und Organisationen einen bundesweiten Veranstaltungskalender und eine Kulturdatenbank. Das soll es allen Nutzern erleichtern, für eigene Veranstaltungen zu werben und auch gezielt nach Veranstaltungen oder Künstlern, Filmen, Ausstellungen zu suchen. Auf einer Pinnwand finden sich zudem Bekanntmachungen des Zentralrats, im Service-Bereich stehen Formulare zum Download zur Verfügung.
Der Name des neuen Portals ist Programm: „Zentra" weist auf den Zentralrat als Organisator hin. Das hebräische „Kol" bedeutet „Stimme", denn der Zentralrat will das gemeinsame politische Sprachrohr für die Gemeinden und Organisationen sein. In der Aussprache klingt es zudem wie das hebräische „Kol" - „Alle", weil alle wichtigen Informationen hier zusammenfließen sollen und ein Zeichen für ein starkes Gemeinschaftsgefühl gesetzt werden soll.
„Ich erhoffe mir das Signal, dass der Zentralrat nicht irgendwer ist, sondern wir alle ein Stück Zentralrat sind", sagte Dr. Graumann. Der Zentralrat wolle den Organisationen und Gemeinden aber nicht in ihre Arbeit hineinreden. „Wir wollen koordinieren, nicht korrigieren." Es gehe darum die Kräfte zu bündeln und an einem Strang zu ziehen, betonte der Zentralratspräsident.
Daneben wurden die Teilnehmer des Round Table auch über den vom Zentralrat neu ins Leben gerufenen Mitzvah Day Deutschland informiert. Alle können teilnehmen, um am 17. November Aktionen für einen wohltätigen Zweck durchzuführen.
Die neue Bildungsabteilung des Zentralrats präsentierte die Seminare, die noch in diesem Jahr anstehen, sowie Pläne für 2014. Als Highlight wird gegen Ende des Jahres eine Lesung mit dem israelischen Schriftsteller David Grossman stattfinden. Im kommenden Jahr soll es u. a. um jüdische Kinder- und Jugendliteratur sowie Traumata der Dritten Generation gehen.
Liste der teilnehmenden Organisationen:
Abraham Geiger Kolleg
AJC Berlin
Allgemeinde Rabbinerkonferenz
Amcha
Bet Debora e.V.
Bund traditioneller Juden in Deutschland
Bundesassoziation der Holocaust - Überlebenden, Immigranten aus dem postsowjetischen Raum e.V.
Bundesverband der Veteranen
Chabad Berlin
Child Survivors Deutschland
Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk
Hillel Germany
Hochschule für jüdische Studien
Honestly Concerned
Interessensgemeinschaft Gehörloser jüdischer Abstammung e.V.
Jewish Agency für Israel
JUBUK e.V.
Jüdischer Frauenbund
Jüdischer Nationalfonds e.V.
Jung und Jüdisch Deutschland e.V.
Keren Hayesod
Kinder- und Jugend- Aliyah
Landesverband Jüdischer Ärzte Berlin e.V.
Lauder Yeshurun
Limmud
Leo Baeck Summer University
Makkabi
MASORTI e.V.
Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland
Rabbinerseminar zu Berlin
Union Progressiver Juden in Deutschland e.V.
WIZO Deutschland e.V.
Zionistische Jugend in Deutschland