Neue PMK-Statistik: Antisemitismus ist Alltag geworden



Presseerklärung zum Anstieg antisemitischer Straftaten

Die Zahl antisemitischer Straftaten liegt rund 75 Jahre nach der Schoa auf einem Rekordniveau. Wenn die Dunkelziffer sowie antisemitische Vorfälle unterhalb der Strafbarkeitsschwelle auch berücksichtigt werden, zeigt sich ein düsteres Bild.

 

Dazu erklärt der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster:

„Der Anschlag von Halle im vergangenen Jahr war ein Fanal. Für Juden in Deutschland ist Antisemitismus alltäglich geworden. Vor allem im Internet schlägt uns ungehemmter Hass entgegen. Doch auch auf der Straße und in Schulen ist die Ablehnung von Juden ein massives Problem. Die Corona-Krisen wirkt sich dabei leider verstärkend aus, so dass wir auch in diesem Jahr massiv mit Antisemitismus konfrontiert sind. Anhänger von Verschwörungsmythen und Gegner der Maßnahmen gegen die Pandemie schrecken nicht einmal davor zurück, den Holocaust zu relativieren. Auf dem wachsenden Rechtsextremismus muss das besondere Augenmerk liegen.“

 

Der Zentralrat der Juden fordert daher Politik, Justiz und Zivilgesellschaft auf, den Kampf gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus zu verstärken. Dabei muss der israelbezogene Antisemitismus, der erschreckend weite Verbreitung in allen Teilen der Bevölkerung hat, einbezogen werden. Mitarbeiter der Strafverfolgungsbehörden, der Justiz sowie Lehrerinnen und Lehrer müssen besser fortgebildet werden, um Antisemitismus zu erkennen und nachhaltig bekämpfen zu können.

 

Berlin, 27. Mai 2020 / 4. Siwan 5780

 

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