Trauer um Siegmund Rotstein



Der Zentralrat der Juden in Deutschland trauert um den langjährigen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Chemnitz.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland trauert um den langjährigen Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Chemnitz und ehemaligen Präsidenten des Verbandes der Jüdischen Gemeinden in der DDR, Siegmund Rotstein, der am 6. August 2020 im Alter von 94 Jahren verstorben ist. Siegmund Rotstein gehörte über viele Jahre als Mitglied dem Direktorium des Zentralrats der Juden an.

Siegmund Rotstein wurde 1925 in Chemnitz geboren. Von den Nationalsozialisten in das KZ Theresienstadt deportiert, kehrte er nach der Befreiung als einer der wenigen überlebenden Chemnitzer Juden in seine Heimatstadt zurück. Siegmund Rotstein beteiligte sich am Wiederaufbau der Jüdischen Gemeinde Chemnitz und war ab 1966 40 Jahre lang deren Vorsitzender. 1988 bis 1990 wirkte er als Präsident des Verbandes der Jüdischen Gemeinden in der DDR. Zudem stand Siegmund Rotstein von 1999 bis 2001 an der Spitze des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden. Für seine Verdienste wurde er 2003 mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt. 2007 erhielt Siegmund Rotstein die Ehrenbürgerwürde der Stadt Chemnitz.

 

Zu seinem Tod erklärt der Präsident des Zentralrats der Juden, Dr. Josef Schuster: 

„Siegmund Rotstein hat die Jüdischen Gemeinden in Sachsen über Jahrzehnte geprägt. Trotz der leidvollen Erfahrungen von Verfolgung, Deportation und Zwangsarbeit während der NS-Zeit,kehrte er in seine Heimatstadt Chemnitz zurück, wo er die Jüdische Gemeinde wiederaufbaute und 40 Jahre lang leitete. Siegmund Rotstein wurde nicht müde, Zeugnis über seine Erlebnisse während der Schoa abzulegen. In den 1990er Jahren war ihm die Integration jüdischer Zuwanderer aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion ein Herzensanliegen. Sie verhalfen dem Gemeindeleben zu neuer Blüte. 2002 konnte die Neue Synagoge in Chemnitz dank des beharrlichen Engagements von Siegmund Rotstein eingeweiht werden. 

Mit dem Ableben von Siegmund Rotstein ist die Stimme eines weiteren Zeitzeugen verstummt. Wir verlieren einen engagierten und warmherzigen Menschen, der sich Zeit seines Lebens unermüdlich für die jüdische Gemeinschaft eingesetzt hat. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.“

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