Zwei junge orthodoxe Rabbiner wurden in Würzburg feierlich ordiniert – Festakt mit vielen prominenten Gästen



Foto: Thomas Lohnes
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Zwei Absolventen des Rabbinerseminars zu Berlin sind am Montag (3. November) feierlich in Würzburg ordiniert worden. Der 25-jährige Rabbiner Shlomo Aminov wird künftig in der Synagogengemeinde Bonn, der 27 Jahre alte Rabbiner Jakov Pertsovsky in Chemnitz tätig sein.

Bei der Ordination, die gemeinsam vom Zentralrat der Juden in Deutschland und dem Rabbinerseminar im Jüdischen Gemeindezentrum „Shalom Europa“ ausgerichtet wurde, wies der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Dr. Josef Schuster, auf die zahlreichen Aufgaben hin, die ein Rabbiner hat. Den beiden Absolventen gab er einen Leitgedanken des berühmten Würzburger Rabbiners Seligmann Bär Bamberger mit auf den Weg: modern zu sein, aber dem traditionellen Judentum verpflichtet. Mit festen Wurzeln in ihrem Glauben und der Tradition, aber nicht von der Welt abgewandt, sollten die Rabbiner sein, sagte Dr. Schuster.

Dr. Schuster, der auch Mitglied im Kuratorium des Rabbinerseminars ist, betonte den hohen Bedarf der jüdischen Gemeinden in Deutschland an Rabbinern. „Sie beide werden mit dazu beitragen, dass sich fast 70 Jahre nach dem Ende der Shoah das blühende jüdische Leben in Deutschland weiter etabliert.“

Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses, Ronald S. Lauder, sagte, das Wichtigste sei die jüdische Erziehung. Junge Menschen müssten inspiriert werden. Solange es noch Orte gebe, an denen jüdische Kindergärten und Schulen nicht vorhanden seien oder nicht alle junge Juden in den Genuss jüdischer Erziehung kommen könnten, sei noch nicht genug getan.

Der Oberbürgermeister von Würzburg, Christian Schuchardt, brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, dass die Ordination in Würzburg stattfinde. „Das zeigt, dass jüdisches Leben wieder ein fester und anerkannter Bestandteil des Lebens in unserer Stadt ist.“

Georg Eisenreich, Staatssekretär im bayerischen Kultusministerium, überbrachte die Grüße der bayerischen Landesregierung. Er betonte, dass Rabbiner heutzutage die Werte und Traditionen des Judentums nach innen und außen vermitteln müssten. Dadurch trügen sie wesentlich zur Verankerung jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in Deutschland bei und förderten Verständnis und Toleranz innerhalb unserer Gesellschaft.

Aus den Händen von Rabbiner Pinchas Goldschmidt nahmen die beiden Absolventen schließlich ihre Ordinationsurkunden entgegen. Die Ordination zeige, dass das Judentum in Deutschland nicht nur den brutalsten Angriff der menschlichen Geschichte überlebt habe, sondern soweit gediehen sei, Nachkommen hervorzubringen. „Deutsche Juden sind kein Museumsartefakt oder eine bestimmte seltene Gattung in einem Zoo. Die Vitalität der jüdischen Gemeinschaft hier ist tief verwurzelt in der bedeutenden deutschen jüdischen Tradition des Aschkenaz, mit beiden Beinen in einem modernen demokratischen und wiedervereinigten Deutschland“, sagte der Präsident der Konferenz Europäischer Rabbiner und Kuratoriumsvorsitzende des Rabbinerseminars.

Ihren Segen erhielten Rabbiner Aminov und Rabbiner Pertsovsky vom stellvertretenden Vorsitzenden von Agudath Israel of America, Rabbiner Chaim Dovid Zwiebel.

Der berühmte New Yorker Kantor Joseph Malovany sorgte mit wunderbarem Gesang für eine sehr feierliche Stimmung im Festsaal des Gemeindezentrums „Shalom Europa“.

Die Schlussworte waren Rebbetzin Rachel Pertsovsky vorbehalten. Sie bezeichnete es als Chance, die Frau eines Rabbiners zu sein. Es gehe darum, einen Beitrag zur heutigen Gesellschaft zu leisten und jüdische Jugendliche zu inspirieren. „Wir möchten jüdische Bürger auf ihrem Weg zur jüdischen Tradition begleiten“, sagte die junge Rebbetzin.

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